19. Juli 2024
Meine Reise nach Indien: Ein Erfahrungsbericht
Ein bewegender Besuch in einer Mädchenschule für Blinde und einem Waisenhaus - von Rajdeep Singh Hargotra
Meine Mutter war stets mein größtes Vorbild. Mit einem goldenen Herzen und einem unerschütterlichen Willen, Gutes zu tun, widmete sie ihr Leben der Unterstützung der Bedürftigen. Sie gründete zahlreiche NGOs für Kinder in Indien, nahm viele Waisenkinder in ihre Obhut und sorgte mit unermüdlichem Engagement für deren Wohlbefinden. Ihr lebenslanger Einsatz, anderen zu helfen, hat mich zutiefst geprägt. Leider mussten wir sie während der Pandemie verabschieden. Doch in ihrem Gedenken und um ihr Vermächtnis fortzuführen, setze ich ihre Arbeit fort.
In diesem Sinne besuchte ich kürzlich eine Mädchenschule für Blinde sowie ein Waisenhaus im Bezirk Raipur, Indien. Dieser Besuch war Teil einer bedeutenden Initiative der innoscripta AG, die sich der Unterstützung von Bedürftigen widmet. Es war mir eine große Ehre, unser Unternehmen bei diesem wichtigen Anlass zu repräsentieren.
Am 16. Juli startete ich um 10 Uhr morgens meine Reise von München nach Nagpur, Indien. Es war eine lange Reise, und ich erreichte Nagpur schließlich am 17. Juli um 2:05 Uhr. Trotz der späten Stunde wurde ich von meiner älteren Schwester und ihrem Ehemann herzlich am Flughafen empfangen. Die Fahrt zu unserem Elternhaus weckte viele Erinnerungen an die Zeit vor meinem Umzug nach Deutschland. Als ich mein altes Zimmer betrat, das noch immer genau so aussah, wie ich es damals hinterlassen hatte, fühlte ich eine tiefe Verbundenheit zur Vergangenheit.
Am nächsten Morgen erlebte ich eine freudige Überraschung: Auch meine Schwester aus Punjab war extra angereist. Es war ein besonderer Moment, denn ich habe vier Schwestern, die in verschiedenen Teilen Indiens leben. Ich hatte sie alle eingeladen, damit wir gemeinsam den Geburtstag unserer Mutter feiern und ihrer Gedenken können. Nach meiner morgendlichen Yoga- und Meditationseinheit beschloss ich, mein altes Auto aus der Garage zu holen. Das Auto, das seit Jahren ungenutzt stand, war von einer dicken Staubschicht bedeckt. Nach einigen Startschwierigkeiten musste ich den Kfz-Service hinzuziehen. Währenddessen kam mein langjähriger Masseur vorbei, der mir während meiner Zeit als Profisportler im Seilspringen stets dabei geholfen hatte, in Bestform zu bleiben und mich rechtzeitig für Wettkämpfe zu erholen um mir eine Massage.
Um 14 Uhr am 17. Juli waren meine Schwestern und ich bereit, nach Raipur aufzubrechen – eine Strecke von rund 300 Kilometern. Dank der neuen Autobahn zwischen den Städten war die 4,5-stündige Fahrt angenehm und komfortabel. In Raipur wurden wir um 18:30 Uhr vor dem Elternhaus von unseren anderen beiden Schwestern und unserem Vater herzlich mit traditionellen Trommeln und Musik empfangen. Es war das erste Mal seit Jahren, dass wir fünf Geschwister nach dem Tod unserer Mutter wieder vereint waren. Das Haus war voller Erinnerungen und Bilder unserer Mutter, was das Wiedersehen für uns alle sehr emotional machte. Mein Vater, der vor Freude strahlte, bereitete mit Hilfe seiner Köche und Betreuer ein köstliches Abendessen zu. Nach einem kurzen Lauf, um meinen Geist zu klären, genossen wir das gemeinsame Essen, erzählten uns Geschichten und lachten bis spät in die Nacht.
Die Spende der innoscripta AG wird hoffentlich einen tiefgreifenden Einfluss auf das Leben dieser Mädchen haben und wird in folgenden Bereichen eingesetzt: • Medizinische Versorgung: Den Mädchen wird Zugang zu notwendiger medizinischer Behandlung und Pflege ermöglicht. • Bildung: Die Spende trägt zu ihrer Bildung bei und bietet ihnen Ressourcen und Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung. • Lebenshaltungskosten: Die Mittel unterstützen ihre täglichen Lebenshaltungskosten und verbessern ihre Lebensqualität. • Aufklärungskampagnen: Ein Teil der Spende wird verwendet, um Aufklärungskampagnen in ländlichen Gebieten zu organisieren, die Eltern helfen sollen, ihre Kinder mit Behinderungen besser zu verstehen und zu unterstützen. Während meines Besuchs äußerte Frau Kavita Sarthi, die Präsidentin des Nari Shakti Mahila Vikas Samiti, ihre tiefe Dankbarkeit für die Unterstützung von innoscripta. Sie betonte, wie entscheidend diese Spende für die Zukunft dieser Kinder ist.
Am nächsten Morgen stand ich früh auf, um den Tag mit einer Runde Seilspringen zu beginnen. Danach besuchte ich die Schule, wo mich die Kinder, die ich früher trainiert hatte, mit einer kleinen Zeremonie überraschten. Es war wirklich berührend zu sehen, wie viel Mühe sie sich gemacht hatten. Auch die Schulleitung hatte eine Ehrung organisiert und mich gebeten, die Schüler mit einer Rede zu motivieren. Nach vier Stunden voller Training und Feierlichkeiten kehrte ich nach Hause zurück, um eine weitere belebende Sportmassage zu genießen. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit meiner Familie bereitete ich mich auf den Höhepunkt des Tages vor.
Meine Schwestern hatten für diesen besonderen Tag Mahlzeiten vorbereitet und diese in der ganzen Stadt verteilt. Um 14 Uhr besuchten mein Vater und ich die Mädchenschule für Blinde, an die innoscripta eine großzügige Spende übergab. Es war ein bewegender Moment, als wir das Vermächtnis meiner Mutter fortsetzten, und die Freude und der Stolz meines Vaters waren deutlich spürbar. Wir verbrachten unvergessliche Stunden mit den Mädchen, hörten ihre Geschichten und spendeten ihnen Trost und Hoffnung. Jede ihrer Geschichten war einzigartig und berührend, und wir schafften es, ihnen durch Spiele ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Später aßen und sangen wir gemeinsam. Es war ein Tag voller Emotionen, den ich für immer in Erinnerung behalten werde. Ich bin zutiefst dankbar für diese Erfahrung.
Rückblickend auf meinen Besuch wurde mir einmal mehr bewusst, wie prägend der unermüdliche Einsatz meiner Mutter für andere war. Ihr Vermächtnis lebt in der Arbeit weiter, die wir bei innoscripta leisten. Diese Erfahrung war nicht nur sehr emotional, sondern auch zutiefst inspirierend und bekräftigte meinen Entschluss, das Leben anderer positiv zu beeinflussen.
Während meines Besuchs habe ich mehrere Fotos gemacht, um die Freude und Dankbarkeit der Kinder festzuhalten. Jedes Foto erzählt eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit und Hoffnung, ein Zeugnis für die positive Veränderung, die wir gemeinsam bewirken. Ich lade alle ein, sich uns auf diesem Weg anzuschließen. Ob durch Spenden, freiwilliges Engagement oder das Verbreiten der Botschaft – jede Unterstützung zählt. Gemeinsam können wir weiterhin Licht und Hoffnung dorthin bringen, wo es am meisten gebraucht wird.