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12. Nov. 2025

Forschungszulage für Softwareentwicklung: Überwindung gängiger Anwendungsfehler

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Zusammenfassung in:

Deutschland ist weltweit als Hightech-Standort bekannt und zeichnet sich durch zunehmende Innovation, die Entwicklung transformativer Lösungen und disruptive Softwareentwicklung aus. Die Weiterentwicklung von Softwarelösungen in Branchen wie Künstliche Intelligenz, Blockchain, Internet of Things (IoT), Robotik und Augmented Reality ist eng mit der technologischen Führungsrolle des Landes verbunden. Unternehmen aller Branchen setzen Softwaretools ein, um ihre Produktivität und ihren Wettbewerbsvorteil zu steigern. Bereiche wie Biometrie, Luftfahrt, Drohnentechnologie, Embedded Systems und Industrie 4.0 sind nur einige Beispiele, in denen Software zur Optimierung von Arbeitsprozessen beiträgt.

Bedeutende Innovationen in der deutschen Softwareentwicklungsbranche sind in Bereichen wie der Integration generativer KI, Cloud-nativen Architekturen und wachsenden Start-up-Ökosystemen zu beobachten. Das Forschungszulagengesetz (FZulG) wurde von der deutschen Regierung eingeführt, um diese Fortschritte und den anhaltenden Fokus auf Forschung und Innovation unter anderem in der Softwareentwicklung zu würdigen. Das Hauptziel der Forschungszulage besteht darin, Organisationen, die in Forschung und Entwicklung investieren, finanziell zu unterstützen. Unternehmen erhalten finanzielle Unterstützung in Form von Steuergutschriften anstelle von Zuschüssen, wodurch sich ihre Steuerschuld reduziert. Falls das Unternehmen keine Ertragssteuerlast hat, erhält es direkte Rückerstattungen auf Grundlage seiner förderfähigen Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. In der Softwareentwicklungsbranche scheitern Projekte trotz vielversprechender Arbeit häufig an der Beantragung von Forschungszulage. Ein tiefes Verständnis der Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg im Antragsprozess entscheiden, hilft Unternehmen, die Beantragung effektiv zu meistern und die Unterstützung zu erhalten, die sie für ihr innovatives Softwareprojekt verdienen.

Welche Arten von Softwareentwicklungsprojekten qualifizieren sich für die Forschungszulage?

Um in Deutschland für die Forschungsförderung in Frage zu kommen, müssen Softwareentwicklungsprojekte als FuE-Arbeiten eingestuft werden. Das Forschungsprojekt muss den Frascati-Kriterien entsprechen, die die Merkmale einer FuE-Arbeit beschreiben, sowie den Richtlinien der BSFZ, welche das Projekt für die Forschungsförderung validiert. Die förderfähigen Forschungsaktivitäten lassen sich im Wesentlichen in drei Kategorien unterteilen:

1. Grundlagenforschung

Diese Forschungsaktivitäten dienen in erster Linie der Gewinnung neuer Erkenntnisse, ohne dass diese unmittelbare praktische und kommerzielle Anwendung finden. In der Softwareentwicklung könnte dies Folgendes umfassen:

  • Entwicklung neuer Algorithmen in der theoretischen Informatik

  • Entwicklung völlig neuer Prinzipien für Programmiersprachen

  • Neue Methoden zur Softwareentwicklung schaffen

2. Industrielle Forschung

Forschungsprojekte, die dem Erwerb neuer Erkenntnisse und Expertise dienen, um entweder neue Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu entwickeln oder bestehende Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse deutlich zu verbessern, gelten als industrielle Forschung. Dazu gehören beispielsweise:

  • Entwicklung von Softwaretools für spezielle Anwendungen wie die Bildverarbeitung

  • Entwicklung innovativer Programmiersprachen

  • Entwicklung neuer Datenmanagementsysteme

3. Experimentelle Entwicklung

Experimentelle Entwicklungsprojekte nutzen und kombinieren vorhandenes Wissen, um ein neues Produkt, eine neue Dienstleistung oder einen neuen Prozess zu entwickeln. Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gestaltung, Planung und Dokumentation neuer Produkte gelten als experimentelle Entwicklung. Im Bereich der Softwareentwicklung umfasst dies:

  • Erstellung experimenteller KI- oder Machine-Learning-Modelle

  • Prototypisierung neuer Softwarearchitekturen

  • Entwicklung neuer Datenverarbeitungs-Pipelines

Projekte, die diese Kriterien erfüllen und technische Unsicherheiten und Entwicklungsrisiken aufweisen, gelten als starke Kandidaten für die Forschungszulage.

Warum werden Softwareentwicklungsprojekte häufig abgelehnt?

Trotz festgelegter Förderkriterien werden Softwareentwicklungsprojekte häufig für Forschungszuschüsse abgelehnt. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

Unklare Definition von Innovation

Die BSFZ verlangt von den Antragstellern eine genaue Beschreibung des Innovationsprozesses, einschließlich der angesprochenen Probleme und Unsicherheiten. Viele Anträge scheitern, weil sie sich lediglich auf die Beschreibung des Endprodukts konzentrieren und nicht genügend Informationen liefern, die die Anwendung neuer wissenschaftlicher oder technischer Erkenntnisse belegen. Aufgrund fehlender detaillierter Darstellung der technischen Herausforderungen, der Neuheit und der Risiken ist der Antrag oft nicht erfolgreich.

Starker Fokus auf Implementierung

Ein häufiger Stolperstein bei Softwareentwicklungsprojekten besteht darin, dass sie den Schwerpunkt auf die Implementierung bereits bestehender Lösungen legen. Routinetätigkeiten wie die Anpassung vorhandener Software oder die Integration bekannter Bibliotheken gelten nicht als Forschung und Entwicklung. Die Forschungszulage berücksichtigt ausschließlich Projekte, die innovativ sind und eine bestehende Wissenslücke schließen.

Unzureichende technische Informationen

Ein Antrag mit oberflächlichen Projektbeschreibungen, denen die erforderlichen technischen Details fehlen, kann zur Ablehnung führen. Anträge müssen die technische Komplexität der F&E-Aktivität verdeutlichen. Bei einem Softwareprojekt ist die Einbindung des leitenden Entwicklers oder Softwareingenieurs unerlässlich, um eine optimale Projektbeschreibung zu gewährleisten, da in der Regel nur diese die technischen Komplexitäten und innovativen Elemente des Projekts darstellen können.

Umgang mit Rückfragen und Ablehnungen

Eine Rückfrage oder dirkt Ablehnung bedeutet nicht zwangsläufig das Aus für die Forschungsförderung. Den Antragstellern stehen folgende Optionen zur Verfügung:

1. Beantwortung von Anfragen zu zusätzlichen Informationen

Das BSFZ bittet um zusätzliche Informationen zum Projekt, wenn die eingereichten Informationen keine vollständige Klarheit schaffen. Dies stellt keine Ablehnung dar, sondern die Aufforderung zur Einreichung weiterer, genauer Informationen, um die Projektprüfung für die Ausstellung des Zertifikats fortzusetzen.

2. Einspruch einlegen

Antragsteller können innerhalb eines Monats nach Erhalt der Ablehnung Einspruch einlegen, wenn sie der Ansicht sind, dass der Antrag aufgrund eines Missverständnisses oder eines Beurteilungsfehlers zu Unrecht abgelehnt wurde. Der Einspruch sollte klare Informationen enthalten, die die Förderfähigkeit des Projekts belegen, und nicht nur die Entscheidung in Frage stellen. Der Antragsteller sollte die angegeben Gründe für die Ablehnung analysieren, den Antrag mit den Richtlinien abgleichen und einen gut strukturierten Einspruch mit Belegen zur Untermauerung der Behauptungen einreichen.

3. Neuantrag einreichen

Wird der Antrag aufgrund einer unzureichenden Struktur oder fehlerhafter Informationen abgelehnt, ist es ratsam, einen neuen, überarbeiteten, gut vorbereiteten Antrag einzureichen. Der Neuantrag sollte Folgendes enthalten:

  • Eine klare Beschreibung der technischen Komplexität des Projekts

  • Korrekturen zuvor festgestellter Mängel

Fazit

Die Beantragung von Forschungszulage für Softwareentwicklungsprojekte in Deutschland erfordert eine gezielte Vorbereitung und ein fundiertes Verständnis der Förderkriterien und der zugehörigen Richtlinien. Eine detaillierte Dokumentation der technischen Innovation, die aktive Beteiligung des Softwareentwicklers oder leitenden Entwicklers an der Antragstellung und die Bereitstellung präziser technischer Beschreibungen tragen zum Erfolg des Softwareprojekts bei der Beantragung von Forschungszulagen bei. Im Falle einer Ablehnung können strategische Ansätze wie das Verständnis der Ablehnungsgründe, das Einlegen eines Widerspruchs oder die Einreichung eines neuen Antrags zum Erfolg führen. Mit der richtigen Herangehensweise bietet die deutsche Forschungszulage Softwareentwicklungsprojekten eine wertvolle Chance, ihre Innovationskraft zu steigern.

Bereit für den nächsten Schritt?

Unsere Expert:innen helfen Ihnen, Ihre Förderfähigkeit zu prüfen, Ihre FuE-Dokumentation zu strukturieren und die Vorteile der Forschungszulage maximal zu nutzen.

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